Die Sonne geht hinter der "Großen Düne" auf
Die Sonne geht hinter der "Großen Düne" auf

17.3.2011    Tag 13 - Von  „versteckter Düne“ bis irgendwo in der Wüste

 

Auch in der Nacht wurden wir vom Wind sanft geschaukelt. Eine unglaubliche Sternennacht. Und nur in der Wüste ist es so still. Da wir schon früh im Bett waren hatte ich ab 4 Uhr viel Zeit zum Fenster hinauszuschauen.
Ganz früh stand ich auf und bestieg die Düne um den Sonnenaufgang zu erleben.

Das Frühstück viel noch spartanischer aus als sonst. Die Bananen waren aus. Tee und Vollkornbrot aus der Dose (sehr praktisch).
Das Wüstenklo hat prima Dienste geleistet. Ich wanderte 300 m weit weg und konnte alles ganz entspannt erledigen.
Unsere erste Autoleiche haben wir heute auch. Dem Team 302 aus Dresden war der Zahnriemen gerissen, das Auto musste zur Grenzstation geschleppt werden. Dort werden sich die mauretanischen Autogeier darüber hermachen, bis nichts mehr übrig bleibt.

Die 3 Wüstenguides sind da und werden uns führen, damit wir uns den den Weiten der Wüste nicht verirren. Zwei Militärfahrzeuge mit je 6 Mann fahren auch mit und bewachen uns..

Nachdem das Auto „entsorgt“ war konnten wir starten. Bei Roland fuhr einer der Guides mit. Erst war er nicht begeistert, aber jetzt sieht er die Vorteile. Wir können nicht verloren gehen.
Nach wenigen km auf der Teerstraße biegen wir links ab und die Wüstendurchquerung beginnt. Nach 300 m alles halt – die erste Einsandung. Es dauerte nicht lange, dann war er freigezogen. Bei der nächsten kritischen Stelle, die wir mit viel Gas und Karacho meisterten, verloren wir einen Teil des Auspuffs. Dieses Teil steht jetzt als kleines Denkmal in der Wüste.

Nach weiteren 20 km alles stopp – fast alle hatten kochende Kühler. Also das Fahrzeug in den Wind stellen, Kühlerhaube auf - und warten.
Der nächste erzwungene Stopp war eine zerrissene Benzinleitung. Diese wird nun setd zwei Stunden von den Orgs in der Mittagshitze bei 45 Grad repariert. Ich nutze diese Pause um Tagebuch zu schreiben. Diese Wüstenquerung – die ja gar nicht notwendig wäre – überfordert die Fahrer und Fahrzeuge, zumal durch den Regen noch die Sträucher dazu kommen und man die Tücken der Strecke nicht erkennt.
Der Tag ging langsam zu Ende. Wir hatten, nachdem wir die Straße verlassen hatten, gerade mal 35 km durch die Wüste geschafft. Auf einem festen Feld aus kleinem Schotter wurde übernachtet. Morgen ist Vollmond  - heute lugte er durch einen leichten Wolkenfleckerlteppich. Nach kurzem Lagerfeuer und einer Nudelsuppe ging es um 21 Uhr ins Bett. Die Kopflampe ist prima und tat gute Dienste.

18.3.2011   Tag 14 - Wüstenimpressionen

 

Aus dem Wolkenfleckerlteppich waren dunkle Regenwolken geworden. Noch war es trocken. Um 8:30 war Start. Zunächst ging alles glatt – eben und fest. Aber dann kamen ca. 300 m grüner Bewuchs – daran erkennt man den weichen Sand. Ohne weitere Überlegung stürzten sich alle 40 Autos auf breiter Front in dieses gefährliche Gelände. Wir kamen durch – mit abgerissener Stoßstange.

Viele blieben stecken und bei einem Auto war die Ölwanne beschädigt, bei einem anderen muss die Kupplung repariert werden. Die Reparaturpause dauerte 4 Stunden und ich komme gerade von einer Golfstunde zurück. Zwei junge Kerle hatten einen Golfschläger dabei und wollen Cross Golf lernen. Die zwei sind schon das dritte Mal dabei und deshalb für solche Wartezeiten entsprechend ausgerüstet. Andere spielten Karten, einer ließ seinen Drachen steigen.


Der feine Sand den der Wind aufwirbelt ist lästig aber ein Problem für Foto und Handy.
Es ist 13 Uhr und wir warten immer noch – eine Ölwanne zu reparieren dauert eben seine Zeit. Deshalb sind wir vom Zeitplan einen Tag zurück! Für die stark beschädigten Autos wurde deshalb die Alternative angeboten auf der Teerstraße nach Nouakchott zu fahren. Dort muss man dann 2 Tage auf die anderen warten., aber man versäumt die Fahrt am Strand.

Sammeln zum Übernachten in der Wüste
Sammeln zum Übernachten in der Wüste

Vorhin habe ich mit den Polizisten eine kleine Unterhaltung geführt und jedem eine Erdnusspackung spendiert. Es sind nette Leute – wollen Deutsch lernen. Danke können sie jetzt schon. – Dank meiner Hilfe.
Wir beschlossen direkt nach Nouakchott zu fahren, um die Autos zu schonen. Wir stiegen also aus und schlossen uns der Alternative an. Es waren jetzt 9 Teams. Wir wurden zur Teerstraße geleitet und mussten noch 270 km bis Nouakchott fahren. Wir waren gerade mal eine halbe Stunde unterwegs kam die Meldung der anderen Gruppe: ein weiterer „Totalschaden“. Der Mercedes wurde zu uns geschleppt. So waren wir 10 Teams, die sich durch die Dunkelheit nach Nouakchott durchschlugen.
Endlich hatten wir den Campingplatz erreicht, wir mussten nicht im Auto schlafen. Unter den Moskitonetzen schlief es sich ganz gut.